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Goldwaschen am Rhein 30.07.2018

Studenten auf Goldsuche – und ich bin verblüfft

Auf die Goldwaschtage zusammen mit Leuten, die sich in die Geheimnisse des erfolgreichen Goldwaschens einführen lassen möchten, freue ich mich immer ganz besonders. Denn als Goldwäscher ist man ansonsten meist alleine unterwegs. Auf die Gruppe, die am Montag mit mir nach dem gelben Metall schürfen wollte, war ich schon seit längerer Zeit gespannt. Es waren Studenten von der Uni Freiburg.

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Seit Tagen hatte ich mir Gedanken darüber gemacht, was ich den jungen Leuten an theoretischem Wissen mit auf den Weg geben könnte. Schließlich waren sie allesamt bestens mit der Materie vertraut.

Gold, Atomgewicht, die Dichte, Mineralien und Elemente sowie das Zusammenspiel der unterschiedlichsten Mineralien, der Fluss und seine Strömungen… Das alles kannten sie ja aus ihrem Studium. Was nun?

Einzig aus der Praxis eines Goldsuchers konnte ich einiges vermitteln. Garniert mit Erzählungen aus der reichen Geschichte rund ums Gold. Schließlich liegt unweit des Goldwaschplatzes das kleine Städtchen Kandern, wo Johann August Sutter geboren wurde, auf dessen Land in Kalifornien der erste Goldrausch der Geschichte ausbrach. Aber auch über den genauen Grenzverlauf im Fluss oder woran Goldsucher den Verlauf der Hauptströmung bei Hochwasser an der Uferböschung sowie auf der Geröllbank erkennen können, darüber informierte ich ziemlich ausführlich.

Und dann waren natürlich die praktischen Übungen. Gold ist ein extrem schweres Edelmetall. Entsprechend eigenwillig verhält es sich im Geschiebe, versteckt sich gerne in den tieferen Sedimenten und lässt sich nur mit einigen Tricks aus dem Sand gewinnen. Dazu zählt als erstes, die obersten Kieselsteine vom Flussgrund entfernen, bis man auf eine feste, verdichtete Schicht stößt. Sie zu durchbrechen erfordert ziemlich viel Muskelkraft.

Das mussten die jungen Leute am eigenen Leib erfahren. Zu meiner Verwunderung trotzten sie dieser Erschwernis auch noch mit Begeisterung. Und das bei Temperaturen weit oberhalb der 30-Grad-Marke. Damit hatte ich überhaupt nicht gerechnet; ich hatte mich sogar darauf eingestellt, irgendwann um die Mittagszeit würden die ersten die Schaufel zur Seite legen und mit mir ausschließlich theoretisches Fachwissen austauschen. Aber von wegen!

Schon recht früh und unmittelbar nach einer kleinen Pause unter schattenspendenden Rheinwaldbäumen ging’s gleich wieder an die Arbeit. Jetzt wurden die Waschrinnen eingesetzt, denn schließlich wollten sie ja auch die Arbeitsweise dieser Geräte erfahren. Und wieder ging es ans Schaufeln. Die Studenten waren dabei derart eifrig bei der Sache, dass es mir nur einige wenige Male gelang, eine der Schaufeln zu erobern. Alle Achtung!

Kurzum, es war ein traumhaft schöner Goldwaschtag. Jeder konnte selbst geschürftes Rheingold mit nach Hause nehmen. Und ich bin über die fleißigen Studenten noch immer total verblüfft.

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